Die neunte Ausgabe von »Zeit & Ziel« widmet sich dem Thema »Grenzen«. Aus dem Editorial:
Es gibt viele Assoziationen zum Begriff der »Grenzen«. Mich persönlich haben Grenzen immer gereizt. Zugegeben, häufig um auszuloten wie weit ich sie ausreizen kann und darf. Damit meine ich nicht bewusste Grenzverletzungen, nein, eher so etwas wie Grenzerfahrungen. Die finde ich spannend und lohnend! Abraham Maslow, einer der Gründer der Humanistischen Psychologie, hat in seinem bekannten Buch »Motivation und Persönlichkeit« Grenzerfahrungen als »Erlebnis spontan auftretender, tiefempfundener Freude oder Erleuchtung« beschrieben.
Wem das zu abstrakt klingt, wird Maslow mit seiner Wortassoziation einer »Gipfelerfahrung« vielleicht besser verstehen: also Empfindungen, bei denen sich der Wahrnehmungsfähigkeit grenzenlose Horizonte eröffnen, der Mensch sich sowohl gestärkt als auch so hilflos wie nie zuvor fühlt, in Verwirrung und voller Ehrfurcht und völlig losgelöst von Raum und Zeit. Und tatsächlich, wenn wir die Berichte etwa von Laura Dekker lesen, die als 15-Jährige allein um die Welt gesegelt ist oder von Tamae Watanabe, die sich mit 74 Jahren ihren Lebenswunsch erfüllte und den Mount Everest bestieg, dann erschließt sich das Gemeinte schon sehr viel besser. Grenzen können aber auch ganz andere Dimensionen berühren, spirituelle, dramatische, auch lebensbedrohliche. Davon und mehr lesen Sie neben vielen Informationen zu uns in diesem Heft.